Nachrichten und Informationen – damit beschäftigt sich der Journalismus.   Die journalistische Tätigkeit umfasst das Sammeln und Bewerten sowie das Verfassen und die Präsentation von Nachrichten und Informationen.

Qualitätsjournalismus unterscheidet sich durch bestimmte Merkmale und Vorgehensweisen von anderen Aktivitäten und Produkten. Diese Elemente differenzieren das journalistische Arbeiten nicht nur von anderen Kommunikationsformen, sie machen den Journalismus auch zu einem wichtigen Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft. Die Geschichtswissenschaft zeigt, dass eine Gesellschaft umso ausgeprägtere demokratische Züge annimmt, je mehr Nachrichten und Informationen in der Gesellschaft verfügbar sind.

Mann mit Zeitung

Informationen schaffen Demokratie

Um richtige Entscheidungen zu treffen, benötigen Menschen zuverlässige, genaue und sinnvoll dargestellte Informationen. Journalismus sollte in diesem Zusammenhang die Wahrheit nicht im philosophischen Sinne verfolgen, sondern sie in einer praktisch anwendbaren Form darbieten. Journalisten müssen ihre Quellen und Vorgehensweisen offenlegen, damit der Leser den Gehalt der Informationen selbstständig einschätzen kann.   Das Internet verschafft vielen individuellen Stimmen Gehör, der digitale Wandel schafft enorme Veränderungen in der Verbreitung und Aufnahme von Informationen und fordert das Berufsbild des Journalisten zunehmend heraus.

Der Journalismus im Wandel

Seit den 90er Jahren gibt es in den Redaktionen einen Trend zur Kostenreduktion, die u. a. durch eine geringere Anzahl fest angestellter Journalisten bei den Medienhäusern erzielt wird. Diese werden bevorzugt durch freie Mitarbeiter ersetzt. Freie Journalisten verfassen Auftragsarbeiten oder reichen eigene Ideen für Artikel bei einer Redaktion ein. Die Bezahlung erfolgt einzeln für jedes realisierte Projekt und freie Journalisten verfügen über kein festes Einkommen.

Schreibmaschine

Journalismus im Wandel

Freie Journalisten hatten früher die Aussicht auf eine anschließende Festanstellung, aber viele Medienunternehmen stellen heute überhaupt keine neuen Mitarbeiter ein oder reduzieren ihre Mitarbeiterzahl, um eine große Anzahl an freien Journalisten zu beschäftigen. Auch mit einem abgeschlossenen Master und anschließendem Redaktionsvolontariat beschränken sich die Karriereaussichten eventuell für viele Jahre auf  die freie Mitarbeiterschaft und unregelmäßige Auftragsarbeiten. Ein Abschluss an einer renommierten Journalistenschule ist ebenfalls keine Garantie mehr für eine Festanstellung. Junge Absolventen finden oft keine Anstellung, die ihren Erwartungen entspricht. Überregionale Medien stellen sehr begrenzt oder überhaupt nicht ein. Die Aussicht auf eine Festanstellung beschränkt sich auf Redaktionstätigkeiten bei Fachzeitschriften, die nur mit einer entsprechenden Spezialisierung, insbesondere im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, zugänglich sind oder auf verwandte Tätigkeiten in der Kommunikationsabteilung großer Unternehmen.

Das Internet und der digitale Wandel schaffen aber auch neue Tätigkeiten im Bereich des Online-Journalismus. Technologische Kenntnisse und crossmediale Kompetenzen sind dabei unverzichtbar. Da Online-Publikationen derzeit noch nachhaltige wirtschaftliche Modelle etablieren müssen, sind die Chancen auf eine Festanstellung im Bereich der reinen Onlinemedien ebenfalls gering. Im Gegenteil, Phänomene wie Blogs und der Aufstieg der sozialen Medien stellen den Beruf des Journalisten zunehmend infrage. Wenn jeder Texte schreiben und veröffentlichen kann und alle möglichen Informationen kostenlos verfügbar sind, warum sollten Journalisten für die Ausübung ihrer Tätigkeit dann noch bezahlt werden?
Die Verunsicherung über die Zukunft des Journalismus hält an, dennoch multipliziert sich das Angebot von journalistischen Studiengängen an den Hochschulen und private Journalistenschulen bilden mit zum Teil hohen Studiengebühren neue Journalisten und Reporter aus. Bei der Ausbildung ist es daher ratsam, vielseitige Kompetenzen zu erlangen und sich nicht ausschließlich auf eine journalistische Tätigkeit zu beschränken. Da der Nutzer heute einem stetig wachsenden Informationsfluss ausgesetzt ist, besteht aber auch wachsender Bedarf an verlässlichen und professionell arbeitenden Online-Informationsquellen.